Die Stadt Hannover entstand irgendwann im Mittelalter als kleine dörfliche Siedlung auf einer hochgelegenen und damit hochwasserfreien Terrasse der Leine. Im 14. Jahrhundert wurde die Stadt mit einer soliden Mauer befestigt, nur drei Tore stellten die Verbindung zur Außenwelt her: das Leintor, das Aegidientor und das Steintor. Aus der Zeit stammen auch die drei gotischen Kirchen, Aegidien, Markt- und Kreuzkirche. Dieser Rundgang führt an den Spuren des Mittelalters vorbei und zeigt noch erhaltenes.
Altes Rathaus
(Stadttafel 55)
Hier befand sich etwa von 1230-1453 ein erstes Bauwerk, aus dem in den folgenden Jahren des 15. Jahrhundert dieses Rathaus entstand. 1875-1881 wurde es von Conrad Wilhelm Hase restauriert und erweitert. 1943 brannte es aus und wurde von 1953-1964 wieder aufgebaut.
Marktkirche St. Jacobi et St. Georgii
(Stadttafel 1)
Erbaut etwa 1340-1360 an Stelle der romanischen Kirche St. Georgii, die hier etwa von 1125-1350 gestanden hatte. Ausgebrannt 1943, wieder aufgebaut 1946-19
Cord Broyhan
(Stadttafel 86)
Hier lebte von 1537-1561 der Braumeister Cord Broyhan (gestorben 1570), der 1526 im Hause des Bürgers Hans vom Sode in der Leinstraße erstmals das nach ihm benannte Bier braute.
Kreuzkirche
(Stadttafel 3)
Die ab 1320 im gotischen Stil erbaute Kirche wurde 1333 geweiht. Nach der Aegidienkirche und der Marktkirche war sie die jüngste Kirchengründung der mittelalterlichen Stadt. 1630 stürzte bei einem Herbststurm der Turmhelm herab. Er wurde 1651-54 mit einer der ersten Laternenhaben im niedersächschen Raum erneuert.
Die Kreuzkirche wurde 1943 im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, der Wiederaufbau erfolgte 1959-61 nach Plänen von Ernst Witt. Die 1960 benannte Schloss- und Stadtkirche St. Crusis wurde Mittelpunkt des 1949-51 entstandenen Kreuzkirchenviertels und der evangelischen Studentengemeinde.
In der Kirche befinden sich der älteste Grabstein der Stadt mit der Inschrift Thidericus de Rintelen (gest. 1321) und das Altargemälde von Lucas Cranach d.Ä. (vor 1537). Beide stammen aus der abgebrochenen Schlosskirche.
Ältestes Fachwerkhaus
(Stadttafel 66)
Dieses Haus ist das älteste Fachwerkhaus Hannovers. Es wurde 1566 vermutlich von dem Hildesheimer Meister Hinrich Holste erbaut.
Beginenturm
(Stadttafel 19)
wurde 1357 zuerst erwähnt und nach dem Beginenkloster benannt, bei dessen Garten er erbaut wurde. Für den Bau verwandte man Steine der abgebrochenen romanischen Marktkirche.
Inneres Leinetor
(Stadttafel 97)
Hier stand das innere Leintor. Es war Nachfolger des Brühltores, das am Ende der Rossmühle gestanden hatte. Es wurde erstmalig 1340 erwähnt. Der Torturm wurde 1741 beim Brand des Leineschlosses stark beschädigt und 1797 wegen Baufälligkeit abgebrochen.
Stadtmauerturm
(Stadttafel 35)
Erbaut um 1350, aufgestockt im 15. Jahrhundert. In ihm wohnte später der Kuhhirt der Aegidienweide
St.Aegidienkirche
(Stadttafel 88)
Hier standen vor 1350 eine früh-romanische Kapelle und eine romanische Kirche. Mit dem Bau dieser Kirche wurde 1347 begonnen. Der Turm entstand 1717 nach den Plänen von Sudfeld Vick. 1943 zerstört, dient die Kirchenruine seit 1952 als Gedenkstätte für die Opfer der Kriege und der Gewalt.
Stadtmauer
(Stadttafel 23)
Dieses ist der Rest der mittelalterlichen Stadtmauer. Erbaut um 1337 und fast in voller Höhe erhalten. Hier im Stadthof des Klosters Loccum hatte sich der Abt von Loccum 1320 und 1337 zum Mauerbau verpflichtet.